Dennis Kipker hält Keynote zu digitaler Souveränität und Cyberresilienz bei heise-Konferenz S2N

In seinem Vortrag setzt sich Prof. Kipker mit der aktuellen Diskussion um digitale Souveränität auseinander und betont, dass der Handlungsbedarf zwar zunehmend erkannt wird, das europäische Umsetzungsdefizit in diesem Bereich jedoch bereits seit vielen Jahren besteht. Bereits vor über einem Jahrzehnt hätten die Anzeichen für die wachsende digitale Abhängigkeit Europas deutlich wahrgenommen werden müssen, insbesondere mit Blick auf die sicherheitspolitischen Entwicklungen in den Vereinigten Staaten.
Anhand der Ereignisse rund um den sogenannten „Summer of Snowden“ und die Enthüllungen über das globale Überwachungsprogramm der NSA zeigt Prof. Kipker auf, dass die vielfach beschworene digitale Vertrauenswürdigkeit der USA schon seit geraumer Zeit nicht mehr gegeben ist. Dennoch blieben entsprechende Warnsignale weitgehend unbeachtet, da die Diskussion primär auf Fragen des Datenschutzes beschränkt blieb und die damit verbundenen strategischen Implikationen vernachlässigt wurden. Parallel dazu wurden im Zuge der zunehmenden Vernetzung und Cloudifizierung bewusst Strukturen geschaffen, die zu einer digitalen Abhängigkeit Europas führten.
Um diese strukturelle Unsouveränität zu überwinden, plädiert Prof. Kipker in seiner Keynote für ein gezieltes De-Risking als zentrale Maßnahme, um Europas digitale Handlungsfähigkeit nachhaltig zu stärken.