Publikation „Human Forward“: CII-Beitrag zu KI im Kontext von Cybersicherheit

Im Artikel „Gamechanger KI“ stellen Research Director Prof. Dr. Dennis-Kenji Kipker und Governance Director Irina Rosensaft dar, dass klassische IT-Sicherheit im Zeitalter geopolitischer Umbrüche, beschleunigter technologischer Transformation und durch künstliche Intelligenz verstärkter Cyberbedrohungen nicht mehr ausreicht. Sie argumentieren, dass an ihre Stelle das Konzept der Cyberresilienz treten müsse, das über reine Abwehr hinausgeht und die Fähigkeit umfasst, aus Krisen gestärkt hervorzugehen.
KI habe die Dynamik von Cyberangriffen erheblich beschleunigt: Sie ermögliche die automatisierte Erstellung von Schadsoftware, Phishing-Mails oder gefälschten Identitäten und senke dadurch die Einstiegshürden für Cyberkriminalität. Angriffe seien zudem häufig schwer zuzuordnen und könnten sowohl privat als auch staatlich oder politisch motiviert sein. Gleichzeitig könne künstliche Intelligenz aber auch als „Gamechanger“ für mehr Cybersicherheit fungieren: KI könne Monitoring, Bedrohungserkennung und Reaktionszeiten erheblich verbessern und damit die Effizienz von Schutzsystemen steigern.
Im Unterschied zur klassischen Cybersecurity wird Cyberresilienz von Kipker und Rosensaft als dynamischer Prozess beschrieben, der auf Antizipation, Reaktion, Wiederherstellung und Lernen beruht. Ziel sei es, Bedrohungen frühzeitig zu erkennen, geeignete Gegenmaßnahmen einzuleiten und nach Vorfällen nicht nur handlungsfähig zu bleiben, sondern auch systematisch aus ihnen zu lernen.
Insgesamt könne Resilienz nicht allein durch Technik erreicht werden. Aufklärung, digitale Bildung, rechtliche Rahmenbedingungen sowie gesellschaftliche Kooperationen seien ebenso unverzichtbar. Der Mensch bleibe damit im Zentrum der Cyberresilienz, sowohl als Ziel von Angriffen als auch als entscheidende Schutzinstanz.